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Lebensdaten des Hl. Franziskus von Assisi

1182

Geburt des Johannes Baptist Bernardo als Sohn des Pietro Bernardone und der Donna Pica. Sein Vater betreibt ein gut gehendes Tuchgeschäft und zählt als Kaufmann zum begüterten Stand. Der Sohn erhält wohl in Anlehnung an seine französische Abstammung den Namen Francesco. Da die Eltern zu den Reichen in Assisi gehören, wird der Sohn entsprechend der damaligen Erziehergrundsätze erzogen. Er verschwendet leichtsinnig sein Geld – auch mit seinen Freunden – und wird deshalb auch der Jugendkönig <jugendkönig>von Assisi. Francesco versteht sich aber auch auf die Kaufmannstugenden.</jugendkönig>

1189

Von diesem Jahre an beginnen die Feindseligkeiten zwischen den Städten Assisi und Perugia. Der Streit geht um die Burgen. Der Adel zieht sich nach Perugia zurück; darunter auch die adlige Familie der damals fünfjährigen Klara. Der junge Franziskus als Bürger der Stadt Assisi beteiligt sich an den Festungsarbeiten von Assisi, seiner Vaterstadt.

1202

In diesem Städtekrieg findet 1202 die Schlacht bei der Johannesbrücke über den Tiber statt, in der Franziskus von den Soldaten Perugias gefangen genommen wird. Franziskus, der Ritter werden will, bleibt auch in der Gefangenschaft ritterlich und bewahrt seine Heiterkeit auch unter den unausstehlichen Mitgefangenen.

Nach einem Jahr Gefangenschaft kehrt Franziskus nach Assisi heim.

1204

Die Gefangenschaft hat die Gesundheit des Franziskus angegriffen. Er wird krank und er bleibt zeitlebens von schwächlicher Konstitution. Er erholt sich soweit und wandert voll Sehnsucht in die freie Natur. Sein Herz aber schwingt nicht mehr mit im Gesang der Schöpfung und er kehrt wieder heim. Gott hat begonnen, eine Leere in seiner Seele zu schaffen.

1205

Die Gesundheit des Franziskus bessert sich und er träumt von seiner künftigen Berühmtheit und zwar als Ritter. Er zieht deshalb mit dem Grafen Gentile von Assisi nach Apulien, um im Heere Walter von Briennes Ritterruhm zu erwerben.

In Spoleto hält ihn aber eine Vision an: „Franziskus! Wer kann dir Besseres tun, der Herr oder der Knecht? Der Reiche oder der Arme?“ Franziskus antwortet darauf: „Besseres kann mir der Her tun und der Reiche.“ Darauf erwiderte sogleich die göttliche Stimme: „Warum verlässt du dann um des Knechtes willen den Herrn und um des Armen willen den reichen Gott?“ Da sprach Franziskus: „Was willst du. Herr, dass ich tue?“ Die Stimme Gottes antwortete: „Kehre zurück in deine Heimat, denn das Gesicht, das du gesehen, versinnbildlicht ein geistiges Werk, welches nicht durch menschliche Klugheit, sondern durch Gottes Eingreifen an dir hervorgebracht werden soll.“ Franziskus gehorcht der geheimnisvollen Stimme und kehrt nach Assisi zurück.

Nun beginnt bei ihm eine Periode der Angst und des Suchens. Das Geschäft des Vaters (als Kaufmann) befriedigt ihn nicht und die ausgelassenen Feste mit den gleichaltrigen Freunden widern ihn an. Er sucht deshalb die Einsamkeit und zieht sich zum Gebet in Grotten und Wälder zurück.

1206

Franziskus kniet vor dem Kreuz in St. Damian, einer kleinen verfallenen Kapelle in der Nähe von Assisi, und betet. Dabei spricht ihn der Herr vom Kreuz her an: „Franz stelle mein Haus wieder her, das ganz zerfällt.“

Franziskus beginnt nun mit seinem vergangenen Leben zu brechen, sieht aber seinen künftigen Weg noch nicht klar. Vor dem Bischof von Assisi trennt er sich von seinem Vater, als er ihm zuvor seine Kleider zurück gibt, verzichtet auf sein Erbe und weiht sein Leben der Erneuerung von Kirchen und der Pflege von Aussätzigen.

1209

Am Morgen des 24. Februar dient Franziskus in Portiunkula in der Messe. Bei den Worten des Tagesevangeliums „Ihr sollt weder Gold noch Silber haben, weder Reisetasche noch Schuhe, noch Stab, noch sollt ihr zwei Röcke besitzen“ erkennt erseinen Weg. Von da an ist das Evangelium seine Lebensregel. Endlich hat ihm Gott seine Berufung zur evangelischen Armut in vollem Licht zu erkennen gegeben.

Am 16. April melden sich die ersten Gefährten: Bernhard von Quintavalle, ein reicher Bürger aus Assisi, und Pietro Catani, ein Rechtsgelehrter. Am 23. April gesellt sich Bruder Aegidius dazu. Bald sind sie zwölf; sie alle wollen sein Leben der Armut mit ihm teilen. Franz erklärt ihnen sein Ideal, schickt sie den Bauern zur Hilfe bei der Feldarbeit und in die Hospitäler zur Pflege der Aussätzigen und geht ihnen voran beim Betteln von Almosen.

Franziskus pilgert mit seinen Brüdern nach Rom und erwirkt von Papst Innozenz III. die mündliche Bestätigung seiner Regel, die aus Evangelienstellen zusammengesetzt ist. Nach dieser Genehmigung durch den Papst beginnt die apostolische Tätigkeit von Franziskus. Zu zweit – so wie es auch in dem von Franz am 24. Februar gehörten Evangelium heißt – ziehen die Brüder aus und verkünden dem Volk von Umbrien die Frohe Botschaft. Franziskus und seine Brüder verkünden in weiteren Gegenden Italiens das Evangelium und er hat für jeden eine Lebensregel.

Das Volk ist von diesem Leben der Buße, das von Freude und Freiheit erfüllt ist, immer mehr beeindruckt. Die Berufungen werden immer zahlreicher. Am 9. November endet auch der Bürgerkrieg zwischen Assisi und den Adligen mit einem Friedensvertrag.

1211

Ende März flieht Klara aus dem Elternhaus. Auch sie ist von der Lebensweise des Franziskus, dem evangelischen Ideal des kleinen Armen, begeistert und will dabei sein. Franz reicht ihr in St. Damian (San Damiano) den rauen Habit und damit beginnt der Zweite Orden, der Gemeinschaft der Armen Frauen, der Klarissen.

1212

Auf Pfingsten ruft Franziskus seine Brüder nach Portiunkula (Mattenkapitel). Hier bietet sich die Gelegenheit, um die ersten Gefährten wieder zu sehen, die später eingetretenen Brüder kennen zu lernen, allen väterliche Ermahnungen zu erteilen und der Regel nach allgemeiner Beratung neue notwendige Bestimmungen anzufügen.

Gegen Ende des Jahres reist Franziskus mit dem Schiff in den Orient, um auch den Ungläubigen das Evangelium zu verkünden. Ein Sturm verschlägt das Schiff nach Dalmatien und Franziskus muss über Ankona nach Italien zurückkehren.

1213

Am 9. Mai schenkt ihm Graf Roland von Chiusi den Berg Alverna. In Begleitung von Bruder Bernhard versucht Franziskus nach Marokko zu gelangen. Eine Krankheit zwingt ihn in Spanien zur Rückkehr nach Italien.

1214

Franziskus richtet ein Schreiben an die ganze Welt, um die Menschen aufzufordern, besser nach dem Evangelium zu leben. Dieser Brief trägt den Titel: Brief an alle Gläubigen. Dieser Brief gilt als die sog. erste „Dritt-Ordensregel“.

1215

Wahrscheinlich hat Franziskus an der Versammlung des Laterankonzils teilgenommen und dabei auch den hl. Dominikus getroffen. Dieser schlägt eine Verschmelzung der Minderen Brüder – der Franziskaner – und der Dominikaner vor. Dies lehnt aber Franziskus ab, da er die ursprüngliche Art der beiden Orden für die Kirche nützlicher hält.

In diesem Jahr nimmt Franziskus den Bruder Thomas von Celano in den Orden auf, der später die bekannte Biographie über Franziskus verfasst.

1216

Papst Innozenz III. stirbt, Nachfolger wird Honorius III. Dieser bestätigt dem Franziskus den Portiunkula-Ablass.

1217

An Pfingsten tagt wieder das Kapitel in Portiunkula. Es wird die Aussendung von Brüdern ins Ausland beschlossen, so nach Frankreich, Spanien und Deutschland. Franziskus entscheidet sich für Frankreich, weil dieses Land dem Leib des Herrn besondere Verehrung zollt.

In Florenz trifft Franziskus aber Kardinal Hugolin, der ihn umstimmt, in Italien zu bleiben, da für den noch jungen Orden seine Gegenwart notwendig ist. Die Reiseleitung der Gruppe nach Frankreich übernimmt für Franziskus Bruder Pazifik.

1218

Kardinal Hugolin, ein Freund des Heiligen, wird der Protektor des Ordens. Zum ersten Mal erbittet ein Orden vom Papst einen Kardinalprotektor, um am päpstlichen Hof vertreten zu sein. Diese Neuerung offenbart die kirchliche Gesinnung des heiligen Franz und zeugt andererseits vom Interesse der Kirche für die Initiative des Poverello.

1219

Kardinal Hugolin leitet das Pfingstkapitel in Portiunkula als sog. Sitzungspräsident. Auf diesem Kapitel wird eine neue Aussendung von Brüdern nach Frankreich, Spanien, Deutschland und Marokko beschlossen.

Franziskus selbst will mit einigen Gefährten per Schiff nach Ägyten. Am 29. August ist Franziskus Zeuge eines vergeblichen Ansturms der Kreuzfahrer auf Damiette; das Scheitern dieses Angriffs hatte er den Kreuzfahrern aber vorausgesagt.

Franziskus dagegen begibt sich ohne Waffen und ohne Empfehlung mit Bruder Illuminatus zum Sultan. Wie ergeht es ihm dort und was erreicht er? Der erneute Angriff der Kreuzfahrer am 05. November auf Damiette führt in Anwesenheit des hl. Franz zum Erfolg.

1220

Franz kommt in Akkon an und wallfahrtet ins Heilige Land. So erfüllte sich ein Traum von ihm: im Lande Jesu selbst den Spuren Christi folgen.

Mit überströmender Freude vernimmt er die Meldung vom Martyrium seiner fünf Brüder in Marokko: endlich habe er wahre Mindere Brüder, die unerschrocken und großherzig ihr Leben für Gott den Herrn opfern.

Franz muss aber auch zur Kenntnis nehmen, dass Unruhen im Orden entstehen, eine große Krise der stark wachsenden Gemeinschaft. Einige Brüder träumen von anderen Regeln, finden die evangelische Armut zu hart und wünschen Änderungen. Sofort reist Franziskus nach Italien zurück, landet in Venedig und begibt sich nach Rom.

Auf dem Generalkapitel verzichtet Franz auf das Amt des Generalministers; sein Nachfolger wird Petrus Catani. Damit beginnt für Franz eine neue Phase der Leiden und Kämpfe.

1221

Der 1220 gewählte Generalminister stirbt; neuer Generalminister wird Bruder Elias.

Die in diesem Jahr von Franz geschriebene „Regel von 1221“ wird weder von den Ministern noch von Rom, also vom Papst, gebilligt.

In diesem Jahr wird die Regel des Dritten Ordens geschrieben und bestätigt. Mit Unterstützung von Kardinal Hugolin entspricht Franz damit endlich der Erwartung vieler Weltleute, die ein ihrem Stand angepasstes franziskanisches Leben führen wollten. Das erste Heim – also der erste Zusammenschluss von Leuten im III. Orden – franziskanischen Lebens in der Welt, bildet das Ehepaar Luchesius und Buona Donna. Der junge Luchesius war Kaufmann und Politiker in Siena und ein Jugendfreund von Franziskus, der ihn später zu einem Leben hingebender Nächstenliebe bekehrt. Die erste Bruderschaft entsteht in Florenz. Bald breiten sich die Terziaren auf der ganzen Welt aus.

1222

Nach seiner Predigt am 15. August auf dem Großen Platz in Bologna, in der er auffordert den Hass beizulegen und Frieden herbeizuführen, wollen die Zuhörer vom Habit des Franziskus Teile als Reliquien haben und werfen sich zu diesem Zweck auf ihn. Bei allen Predigten im Lande wird er bewundert, Franz bildet sich aber auf seine Erfolge nichts ein. Seine Sorge ist es dabei, „alles Gute dem Herrnzurückzugeben“.

1223

Mit Bruder Leo zieht sich Franz nach Fonte Colombo zurück. Dort verfasst er unter Gebet, Fasten und Tränen die endgültige Regel, die am 29. November von Papst Honorius III. bestätigt wird.

Am 25. Dezember feiert Franziskus in Greccio Weihnachten, wo er zwischen Esel und Ochs eine Krippe (Beginn der Tradition der Weihnachtskrippe) aufstellt. Damit will er sich so genau wie möglich die Leiden und Unbequemlichkeiten vorstellen, wie sie Jesus in seiner Kindheit zu unserem Heil erduldet hat.

In diesem Jahr kommen auch die ersten Minderbrüder nach Bamberg zur Evangelisierung; sie werden aber von den Einheimischen wieder vertrieben.

1224

Mit der Landung der ersten Gruppe von zehn Brüder in Dover beginnt die Mission in England.

Vom 15. August bis zum 30. September verbringt Franziskus seine Exerzitien auf dem Berg Alverna bei Arezzo. Er lebt allein im Gebet und Fasten, in der Vorahnung großer Ereignisse.

So schwebt am 14. September – Fest der Kreuzerhöhung – in der sechsten Stunde vor Sonnenaufgang, plötzlich ein Seraph mit sechs feurigen Flügeln auf ihn herab und prägt seinen Händen und Füssen und seiner Seite die Wundmale des Gekreuzigten ein. Franziskus ist stigmatisiert.

Am Morgen des 30. September nimmt Franziskus ergreifenden Abschied vom heiligen Berg. Da der Marsch sehr schmerzhaft geworden ist, muss er den Weg nach Assisi auf dem Rücken eines Esels zurücklegen.

Nach der Ankunft in Portiunkula fühlt sich Franziskus wieder stark genug, seine apostolischen Wanderungen erneut aufzunehmen und zu predigen, manchmal drei bis viermal an einem Tag in verschiedenen Dörfern.

1225

Der Gesundheitszustand des Franz verschlimmert sich von Tag zu Tag. Magenbeschwerden, die durch die Stigmata verursachten Schmerzen, Schwächezustände infolge von Blutverlust, Kopfweh, Augenleiden.

Über Ostern verbringt er sechs Wochen in San Damiano und wird dort von Klara gepflegt, für die es einen großen Trost bedeutet ihren geistlichen Vater pflegen zu dürfen. Hier dichtet Franz in einem kleinen Gärtchen, gequält von Krankheit, fast erblindet, die Seele voller Angst und Zweifel, den Sonnengesang.

Im Sommer dieses Jahres lässt sich Franz zu Ärzten nach Rieti bringen, wo ihn das Volk begeistert empfängt; die Ärzte können ihm aber nicht helfen.

Franziskus fühlt sich auch jetzt noch für die ganze Welt verantwortlich. Da er selbst nicht mehr auf Wanderungen gehen kann, diktiert er Briefe, einen z. B. an alle Staatenlenker.

1226

Die Krankheit verschlimmert sich. Auch ein Besuch bei den Ärzten in Siena bleibt erfolglos. Eines Nachts erbricht der kranke Franziskus soviel Blut, dass man glaubt, seine letzte Stunde sei gekommen. Franz lässt seinen besonderen Segen für alle gegenwärtigen und zukünftigen Brüder niederschreiben. Der nach Siena geeilte Bruder Elias will den Sterbenden nach Assisi bringen. Während des Aufenthaltes im bischöflichen Palast in Assisi fügt Franziskus dem Sonnengesang die Strophe auf das Verzeihen an, die das Wunder der Versöhnung zwischen dem Bürgermeister und dem Bischof von Assisi bewirkt.

Da er am Pfingstkapitel nicht mehr teilnehmen kann, richtet er eine besondere Botschaft an seine Brüder, den „Brief an das Generalkapitel“.

Dem Tode nahe diktiert der hl. Franziskus sein Testament, in dem er sein Ideal der evangelischen Armut erneut betont. Als der Arzt ihm das nahe Ende mitteilt, begrüßt Franziskus freudig den „Bruder Tod“ mit einer letzten Strophe zum Sonnengesang. Mehrmals während des Tages bittet Franziskus seine Brüder, den Sonnengesang zu singen.

Franziskus wünscht sich, in Portiunkula zu sterben. Auf dem Weg nach St. Maria von den Engeln lässt er den Zug anhalten und spendet seiner Stadt (Assisi) den letzten Segen.

Am Freitag, 2. Oktober, lässt sich Franziskus Brot bringen, segnet es und reicht es in Erinnerung an das Letzte Abendmahl des Herrn seinen Brüdern.

Am Samstag lässt er sich die Leidensgeschichte nach Johannes vorlesen. Bei der Abenddämmerung kann er Bruder Tod willkommen heißen. Man legt ihn in einem groben Tuch auf die bloße Erde und er lässt sich mit Asche und Staub bestreuen. Mit erlöschender Stimme beginnt er den Psalm 142 zu singen. In der kleinen Zelle wird es heilig still. Franziskus hat seine Seele dem Herrn zurückgegeben, im sechsundvierzigsten Lebensjahr und im zwanzigsten Jahr seiner Bekehrung.

Am Sonntag, 4. Oktober, wird der Heilige in feierlicher Prozession nach Assisi getragen. In San Damiano hält der Zug an und seine Schwester, die hl. Klara, kann ihm ein letztes Mal ins Antlitz schauen.

1228

Am 15. Juli, zwei Jahre nach seinem Tod, wird Franziskus von Papst Gregor IX. (Kardinal Hugolin) feierlich heilig gesprochen.

1230

Am 08. Mai wird der Leichnam in die Krypta der zu seiner Ehre erbauten Basilika in Assisi übertragen.

Franziskus ist ein Mann, auf den die Menschheit stolz ist. Weil er ein „anderer Christus“ – viele sagen der zweite Christus – geworden ist, darum ist er das Vorbild eines Christen.